Körperliche Einschränkungen und psychische Belastungen

Mobilitätseinbußen durch Arthrose.

Arthrose erschwert vieles, was vorher leichtgefallen ist: Sport, Hobbys und nicht zuletzt den beruflichen Alltag. Zum einen geschieht das durch Verknöcherungen, die den Bewegungsradius des betroffenen Gelenks tatsächlich verringern. Zum anderen schränken die Schmerzen die eigene Aktivität dahingehend ein, dass man beispielsweise jeden überflüssigen Gang zu vermeiden versucht.

Bewegungsmangel führt in einen Teufelskreis

Dadurch verschlechtert sich jedoch langfristig die Situation. Denn das Knorpelgewebe besitzt keine Blutgefäße und ist zur Versorgung auf die Gelenkflüssigkeit angewiesen. Diese wird bei jeder Bewegung durch den entstehenden und wieder nachlassenden Druck in das Knorpelgewebe gesaugt und wieder herausgepresst. 

Wenn dieser Mechanismus zum Stillstand kommt, verkümmert der Knorpel; Zellmaterial und Knorpelreste können nicht mehr ausgespült werden und vergrößern den Abrieb. 

Hinzu kommt, dass eine Schonhaltung andere, bislang gesunde Gelenke einseitig belastet und so Arthrosen in anderen Körperregionen begünstigt. Nimmt man die Mobilitätseinbußen einfach hin, können sie folglich früher oder später in einen Teufelskreis aus Schonhaltung, größeren Schmerzen und Fortschreiten der Erkrankung führen.

Aber nicht nur aus diesem Grund ist es wichtig, rechtzeitig Strategien zum Umgang mit der Krankheit zu entwickeln: Ebenso bedeutsam sind die psychischen Belastungen der Unbeweglichkeit, die Arthrose mit sich bringt: sozialer Rückzug, Einsamkeit und letztendlich Resignation vor der Krankheit sind nicht nur Gift für die Lebensqualität, sondern können auch die Schmerzwahrnehmung vergrößern.


Wenn Arthrose die Seele krank macht.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen einerseits und degenerativen bzw. entzündlichen Gelenkerkrankungen andererseits – so weit sind sich Forscher einig.3 Ob jedoch Ursache und Folge jedesmal klar zuzuordnen sind, ist fraglich: Möglicherweise führt der durch die Verstimmung ausgelöste Bewegungsmangel zu Gelenkbeschwerden. 

Oder aber die Einschränkungen im Alltag sowie die chronischen Schmerzen führen zu depressiven Symptomen. Denkbar ist auch, dass entzündliche Prozesse, wie sie für manche Formen von Depression verantwortlich gemacht werden und auch bei Gelenkserkrankungen vorliegen, das Bindeglied darstellen.

3 www.internisten-im-netz.de

Arthroseschmerz und Depression

Eine Studie, deren Ergebnisse 2018 veröffentlich wurden, untersuchte den Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Arthrose des Kniegelenks.4 Die Studie kam zu dem Schluss, dass depressive Symptome mit dem erhöhten Schweregrad der Arthrose in Zusammenhang standen; und dass Depressionen eine häufige Begleiterkrankung der Gonarthrose darstellen: Jeder fünfte Gonarthrose-Patient leidet darunter – das sind doppelt so viele wie in der normal gesunden Bevölkerung. 

Weiterhin gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass auch umgekehrt psychologische Faktoren wie Depressionen die Schmerzempfindung und die körperliche Funktion negativ beeinflussen können.

4 www.psylex.de


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