Über Arthrose

Arthrose und ihre Ausprägungen

Gelenkschmerzen gehören mit zu den häufigsten Beschwerden. Sie können verschiedene Ursachen haben – Arthrose jedoch ist weltweit die häufigste Erkrankung der Gelenke. Darunter versteht man eine Abnutzung der Knorpelschicht, die an den Knochenenden zugleich als Stoßdämpfer und Schutz vor Reibung dient. Etwa fünf Millionen Deutsche leiden darunter – Tendenz steigend. Für frühe Formen sind die Zahlen noch höher: Experten rechnen mit rund 35 Millionen Erkrankten; wobei das Risiko ab dem 30. Lebensjahr linear ansteigt. Bei Senioren sind bereits 75 % betroffen.

Wenn der Knorpel fehlt

Die Knorpelschicht besteht aus Knorpelzellen einerseits und der Interzellularsubstanz andererseits; namentlich aus Kollagenfasern, Wasser, Proteinen und Hyaluronsäure. Wird diese Knorpelschicht geschädigt, verliert sie mit der Zeit ihre Schutzfunktion und am Ende reiben die Knochenenden aufeinander: Bewegungen verursachen in zunehmendem Maße Schmerzen. Geht der Patient dann ein Schonverhalten ein, wird der Knorpel nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, was seinen Abbau beschleunigt. Außerdem können dadurch andere Gelenke ungleichmäßig stärker belastet werden und ihrerseits erkranken.

Arthrose: nicht heilbar, aber behandelbar

Eine vollständige Regeneration des Knorpels ist nicht möglich; Arthrose folglich nicht heilbar. Daher fokussiert die Therapie auf Schmerzlinderung (z. B. mit Schmerzmitteln) und Erhalt der Beweglichkeit. Mit diesen zwei Säulen ist es immerhin möglich, den Abbau des Knorpels zu verzögern und die Symptome und Beschwerden der Arthrose zu lindern. Bewährt hat sich dabei – gerne kombiniert mit Bewegungstherapie – eine Behandlung mit Hyaluron (auch Hyaluronsäure genannt). Vereinfacht gesprochen wird ein naturidentischer Bestandteil der Gelenkflüssigkeit direkt in das Gelenk gespritzt; und es werden, sowohl hinsichtlich Schmerz- und Entzündungslinderung als auch der Wiederherstellung des Bewegungsspielraums, gute Resultate erzielt.

Auslöser und Stadien von Arthrose

Man unterscheidet primäre und sekundäre Arthrose. Bei der primären Arthrose ist die Ursache unklar; genetische Veranlagung mag der Grund dafür sein, dass das Knorpelgewebe nicht widerstandsfähig genug ist und schneller verschleißt als dem biologischen Alter angemessen.

Die sekundäre Arthrose hat dagegen einen oder mehrere klare Auslöser: Dieser kann in einer mechanischen Überlastung (etwa langfristig durch eine Fehlstellung des Gelenks oder auch kurzzeitig durch ein Trauma bei einem Unfall oder eine Sportverletzung) begründet liegen oder Folge einer entzündlichen Grunderkrankung wie Rheuma sein. Stoffwechselstörungen sind ebenfalls denkbar.
Auch die Lebensweise bleibt nicht ohne Folgen für die Gelenke: Bewegungsmangel und Übergewicht stellen die eine Seite der größten Risikofaktoren dar, extreme Beanspruchung und falsche oder einseitige Belastung die andere. 


Krankheitsstadien:

1. Stadium
Im Frühstadium weist der Knorpel bereits Veränderungen auf; der Betroffene verspürt jedoch noch keine Schmerzen.

2. Stadium
Im zweiten Stadium beginnt der Knorpel bereits auszufasern; seine Oberfläche ist rau und uneben. Er kann den Druck nicht mehr gleichmäßig verteilen, was den Fortschritt der Arthrose beschleunigt. Charakteristische Beschwerden, wie z.B. Schmerzen bei Bewegung oder Belastung des Gelenks treten auf und sind häufig Ursache für den ersten Arztbesuch.

3. Stadium
Der Gelenkspalt ist stark verkleinert; der Druck auf den Knochen wächst. Deshalb bilden sich an den Außenseiten knöcherne Auswüchse (Osteophyten). Sie sollen den Druck aufnehmen, verringern jedoch zusätzlich den Bewegungsradius des Gelenks. Entzündungen sind möglich (aktivierte Arthrose), die das Gelenk anschwellen lassen.

4. Stadium
Im Spätstadium ist der Knorpel fast völlig zurückgebildet; die Knochenenden reiben aufeinander und Osteophyten haben sich gebildet. Betroffene haben selbst im Ruhezustand starke Schmerzen. Das Gelenk versteift zusehends.



Arthritis oder Arthrose?

Arthrose und Arthritis werden schon aufgrund ihres ähnlichen Namens oft verwechselt, sind aber unterschiedliche Krankheiten: Bei Arthrose liegt ein chronischer Gelenkverschleiß vor, während die Arthritis eine Gelenkentzündung bezeichnet. Nichtsdestotrotz kann es infolge einer Arthrose durchaus auch zu einer Gelenkentzündung kommen – dann spricht man von einer aktivierten Arthrose. Umgekehrt kommt auch Arthritis als Auslöser für Arthrose in Betracht.


Arthrose

  • Degenerative Gelenkerkrankung, die auf Verschleißerscheinungen des Knorpels zurückgeht.
  • Gekennzeichnet durch Anlauf- oder Belastungsschmerzen, die sich in Ruhestellung oder bei Entlastung bessern.
  • Besserung stellt sich meist durch Wärmebehandlung ein.


Arthritis

  • Entzündliche Gelenkerkrankung, die durch eine bakterielle Infektion, eine Autoimmunerkrankung (Rheuma) oder Stoffwechselerkrankung (Gicht) ausgelöst wird.
  • Gelenkschmerzen treten in Ruhe und nachts auf; typische Entzündungszeichen am Gelenk sind Schwellungen, Rötung und Überwärmung.
  • Meist schafft eine Kältebehandlung Erleichterung.

Im Gegensatz zur Arthrose kann die Arthritis sehr plötzlich auftreten (akute Arthritis) – beispielsweise bei einer bakteriellen Infektion des Gelenkes – oder auch schubweise verlaufen und in Abständen immer wieder aufflammen (chronische Arthritis).

Arthrose im Kniegelenk.

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es bildet die bewegliche Verbindung zwischen unseren längsten Knochen, dem Ober- und Unterschenkelknochen. Auch die Kniescheibe (Patella) gehört dazu. Wiederkehrende Knieschmerzen können auf Gonarthrose hindeuten – der Gelenkverschleiß im Knie gehört zu den häufigsten Ausprägungen der Arthrose.


Primäre und sekundäre Arthrose

Sie kann Folge des natürlichen Alterungsprozesses sein – dann spricht man von primärer Arthrose. Vermutlich spielt die genetische Veranlagung hier eine Rolle, z. B. schwaches Bindegewebe oder eine Veranlagung zu einem schwachen Knorpel. Es gibt zwar keinen eindeutigen Auslöser; häufig wird sie jedoch durch Fehlstellungen der Knochen wie beispielsweise O-Beine begünstigt. Tritt die Arthrose als Folge von Unfällen, Überlastung oder anderen klar feststellbaren Ursachen auf, spricht man von einer sekundären Arthrose.

Beide Faktoren fallen gerade im Kniegelenk häufig zusammen: Aufgrund der lebenslangen Belastung sind die Knie ohnehin starker Abnutzung ausgesetzt. Übergewicht, Bewegungsmangel oder besonders hohe Beanspruchung durch die Arbeit (z. B. als Fliesenleger oder Möbelpacker) beschleunigen den Verschleiß. Als Folge lässt sich das Gelenk nicht mehr ohne Schmerzen bewegen; im Extremfall kann es sogar versteifen. Daher ist es bei einer fortgeschrittenen Kniegelenksarthrose oft notwendig, ein künstliches Gelenk einzusetzen.


Knieschmerzen sind Warnsignale

Permanente Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Kniegelenk sind daher Alarmzeichen, die frühzeitig ärztlichen Rat erfordern. Gerade bei großen Gelenken hat sich die Injektion mit Hyaluron bewährt, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wieder herzustellen. Seit 2018 sind diese Hyaluron-Injektionen eine leitliniengerechte Therapie für Gonarthrose. Rechtzeitig behandelt, kann das Voranschreiten der Arthrose oftmals verzögert werden.

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Arthrose im Hüftgelenk.

Das Hüftgelenk ist die bewegliche Verbindung zwischen dem Oberschenkel und dem Becken. Als sogenanntes Nussgelenk ermöglicht es uns, die Beine in alle Richtungen zu drehen. Das Hüftgelenk ist – nach dem Knie – das zweitgrößte Gelenk im menschlichen Körper.


Hüftgelenksarthrose durch Überlastung

Coxarthrose (fachsprachlich für Arthrose des Hüftgelenks) ist eine Verschleißerscheinung. Prinzipiell kann jedes Gelenk von Gelenkverschleiß betroffen sein; manche müssen allerdings besonders hohen Belastungen standhalten. Das trifft vor allem auf die Gelenke der Beine zu, die einen großen Teil des Körpergewichtes tragen müssen. Übergewicht hat daher hier besonders gravierende Auswirkungen. Die Erkrankung beginnt mit einem Knorpelschaden: Der Knorpelüberzug des Gelenks nutzt sich immer mehr ab und wird mit der Zeit immer dünner.

Mit zunehmendem Druck auf den Knochen verändert sich seine Struktur; die Beweglichkeit nimmt ab. Eine Hüftarthrose kann jahrelang nur geringe Beschwerden hervorrufen; sie kann aber auch zu Schmerzen, immer stärkeren Mobiliätseinschränkungen bis hin zur Gelenkversteifung führen. Mit der Injektion körperverwandten Hyalurons in das Gelenk, begleitend zu den üblichen physikalischen Therapieformen, lässt sich dieser Prozess hinauszögern.


Symptome und Operation

Typische Warnsignale sind verminderte Beweglichkeit und Schmerzen im Hüft- und Leistenbereich, vor allem beim Loslaufen und Treppabgehen. Die Diagnose erfolgt durch Röntgen oder MRT. Bei fortgeschrittener Arthrose kann der Austausch durch ein künstliches Hüftgelenk erfolgen – über 200.000 solcher Operationen werden in Deutschland jährlich ausgeführt.




Arthrose im Schultergelenk.

Das Schultergelenk ist ein relativ großes Gelenk, das aber wenig Körpergewicht tragen muss. Dementsprechend seltener tritt Arthrose im Schultergelenk auf: Insgesamt werden in Deutschland im Moment pro Jahr etwa 25.000 Schultergelenke ersetzt. (Zum Vergleich: Knie ca. 170.000, Hüfte ca. 200.000).1 Meist wird die Omarthrose, wie sie medizinisch genannt wird, von einer geschädigten Rotatorenmanschette verursacht. Ist dieser Muskelring um die Schulter instabil, kann das langfristig zum Gelenkverschleiß führen. Bei jüngeren Patienten ist der Auslöser meist ein Unfall.


So äußert sich Arthrose im Schultergelenk

Bei Arthrose wird das normalerweise frei bewegliche Schultergelenk nach und nach in seinem Bewegungsradius eingeschränkt. Das macht sich zuerst bei Bewegungen oberhalb des Kopfes wie z. B. beim Haarewaschen bemerkbar, oder wenn der Arm nach hinten abgespreizt und gleichzeitig bewegt wird wie beim Hochziehen der Hose. Bezeichnend sind auch diffuse Schulterschmerzen, die zum Beispiel nachts in bestimmten Liegepositionen auftreten können. Berufsleben, sportliche Aktivitäten und Alltag werden bei Patienten mit Gelenkverschleiß der Schulter in zunehmendem Maß begrenzt.


Therapie bei Arthrose in der Schulter

Die Therapie zielt auf Schmerzlinderung, Muskelkräftigung und Erhalt der Funktionsfähigkeit der Schulter ab. In den meisten Fällen ist wegen des langsamen und allmählichen Beginns eine konservative Behandlung ausreichend, um ein Fortschreiten weitestgehend zu verzögern. Hyaluron-Injektionen als Ersatz für die natürliche Gelenkflüssigkeit stellen eine Behandlungsoption dar, die gute Resultate zeigt. Je früher der Therapieeinstieg erfolgt, um so leichter lässt sie sich auf lange Sicht kontrollieren.

1 Bundesverband Medizintechnologie



Arthrose im Ellenbogengelenk.

Das Ellenbogengelenk besteht aus drei Teilgelenken, die den Oberarmknochen, die Elle und die Speiche verbinden. Das komplexe Gelenk ermöglicht nicht nur Beugen und Strecken des Arms, sondern auch die Teildrehung des Unterarms. Arthrose im Ellenbogengelenk betrifft vor allem Menschen, die es aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit besonders belasten wie Gärtner oder Bauarbeiter. Sportler, insbesondere Bodybuilder oder Speerwerfer, sind ebenfalls gefährdet; meist jedoch entsteht sie als Folge eines Unfalls.


So macht sich Arthrose im Ellenbogen bemerkbar

Auffällig wird Ellenbogenarthrose in der Regel anfangs durch phasenweise Bewegungsschmerzen, die ab und zu auftreten und dann wieder vollständig abklingen. Mit der Zeit werden die schmerzfreien Episoden jedoch immer kürzer und die Schmerzen stärker, bis sie teilweise bis in den Unterarm oder die Schulter ausstrahlen und schließlich auch in Ruhestellung auftreten.

Charakteristisch ist auch eine Morgensteifigkeit des Ellenbogengelenks. Viele Patienten nehmen außerdem ein klassisches Knirschen wahr, wenn sie das Gelenk bewegen. Bewegungseinschränkungen durch abgelöste Knorpelstücke treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf; eine häufig vorliegende Schwellung kann diese noch verstärken.


Diagnose und Therapie

Eine Ellenbogenarthrose kann in den überwiegenden Fällen durch Röntgen zweifelsfrei diagnostiziert werden, da sich die charakteristischen Veränderungen in den Aufnahmen darstellen lassen. Die Behandlung ruht auf zwei Pfeilern, der konservativen und der operativen Therapie. Neben Medikamenten zur Schmerzlinderung oder um eventuelle Entzündungen einzudämmen, dienen Krankengymnastik sowie Wärme- oder Kälte-Anwendungen dazu, die Beweglichkeit zu erhalten.

Hyaluron-Injektionen als Ersatz für die natürliche Gelenkflüssigkeit stellen eine Behandlungsoption dar. In Extremfällen können die Reibungsflächen der Knochen operativ geglättet, Knorpelstücke entfernt oder sogar das Gelenk durch ein künstliches ersetzt werden.

Arthrose im Sprunggelenk.

Genau genommen gibt es zwei Sprunggelenke – das obere und das untere. Die obere Sprunggelenksgabel wird geformt von Schien- und Wadenbein, in der sich das Sprungbein auf und ab dreht. Das untere Sprunggelenk besteht aus Sprung- und Fersenbein, das die seitliche Kippbewegung des Rückfußes ermöglicht. Zusammen übertragen sie das gesamte Körpergewicht auf den Fuß. Beim Gehen, Laufen und Springen wirkt bisweilen mehr als das Fünffache des Körpergewichts darauf ein. Damit sind sie die am stärksten belasteten Gelenke im Körper.


Ursachen der Sprunggelenksarthrose

Eine primäre Arthrose – also ohne erkennbaren Auslöser – kommt trotzdem eher selten vor. Fast immer handelt es sich um Spätfolgen einer Verletzung, die nicht richtig erkannt oder austherapiert wurde. Beim Verdrehen oder Umknicken werden nicht nur die Bänder geschädigt, sondern auch der Knorpel. Eine Bänderdehnung oder ein Außenbandabriss können bereits bei jüngeren Patienten zu Störungen mit der Spätfolge Sprunggelenksarthrose führen.


Symptome und Behandlung

Zu Beginn verursacht der Gelenkverschleiß kaum Symptome. Erste spürbare Anzeichen sind oft tiefsitzende Schmerzen oder ein Ziehen im Gelenk. Später treten morgendliche Anlauf- und Belastungsschmerzen auf. Betroffene haben Schwierigkeiten, richtig abzurollen. Im fortgeschrittenen Stadium verliert das Sprunggelenk seine natürliche Form; chronische Schmerzen treten auf, bis das Gelenk im Spätstadium versteift und die typische Spitzfußstellung zeigt. Physiotherapie, Schmerzmittel oder spezielle Bandagen zur Ruhigstellung zählen zu den konservativen Therapieoptionen. Hyaluron-Injektionen als Ersatz für die natürliche Gelenkflüssigkeit stellen eine Möglichkeit der Behandlung dar. Im fortgeschrittenen Stadium kommen verschiedene operative Verfahren bis hin zum Einsatz eines künstlichen Gelenks in Frage.

Arthrose im Handgelenk.

Das Handgelenk ist die komplexe, aus mehreren Teilgelenken zusammengesetzte Verbindung zwischen Hand und Unterarm und zeichnet sich durch eine enorme Beweglichkeit aus. Unter einer Arthrose des Handgelenks versteht man häufig die Knorpelabnutzung zwischen den Gelenkflächen von Speiche und Handwurzelknochen; prinzipiell ist eine Arthrose aber auch in jedem anderen Bereich möglich.


Wer ist von Handgelenksarthrose betroffen?

Gerade starke Beanspruchung der Hände im Beruf lässt die Häufigkeit für Handgelenksarthrose ansteigen – das gilt für Klavierspielen ebenso wie für das Bedienen eines Presslufthammers. Aber auch posttraumatische Arthrosen – also Spätfolgen von Verletzungen – haben eine große Bedeutung: Oft bewirkt ein Unfall, dass ein Knorpel abgesprengt und der Bewegungsablauf im Gelenk gestört wird.


Wie sich Arthrose im Handgelenk zeigt

Meistens führt schon das Beschwerdebild zu einer Verdachtsdiagnose. Im Röntgenbild zeigt sich dann häufig der Abnutzungs- bzw. Schweregrad; im Zweifelsfall kann ein CT- oder MRT-Bild Klarheit schaffen. Eine Heilung ist bis heute nicht möglich – daher konzentriert sich die Therapie auf Schmerzlinderung sowie Erhaltung von Funktion und Beweglichkeit des betroffenen Gelenks. Ergo- und Physiotherapie haben sich in dieser Hinsicht bewährt. Hyaluron-Injektionen als Ersatz für die natürliche Gelenkflüssigkeit stellen eine Behandlungsoption dar.

Falls die Schmerzen im Rahmen der konservativen Therapie nicht kontrollierbar sind, bleiben noch die Optionen, den Gelenkabschnitt gezielt auszuschalten (= Resektionsarthroplastik) oder das Gelenk künstlich zu versteifen. Ersteres ist weniger kompliziert, hat jedoch eine mehr oder weniger starke Kraftminderung zur Folge. Bei der Versteifung bleiben Kraft und Beweglichkeit nahezu beschwerdefrei erhalten, wenn auch mit verringertem Bewegungsausmaß. Ein frühzeitiger Behandlungseinstieg kann den Krankheitsverlauf lange Zeit aufhalten und eine Operation bisweilen ganz vermeiden.

Arthrose in Fingern und Zehen.

Arthrose der Fingergelenke (Fingerpolyarthrose) betrifft vor allem Frauen in und nach den Wechseljahren: bis zu zehnmal häufiger als Männer. Eine mögliche Ursache sind Veränderungen im Hormonhaushalt. Auch die genetische Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen: Besteht die Erkrankung bei nahen Familienmitgliedern wie Mutter oder Großmutter, ist auch das eigene Risiko erhöht. Fingerpolyarthrose kann sich sowohl in den Fingermittel- als auch in den Endgelenken äußern wie auch im Sattelgelenk des Daumens. Eine Arthrose im Großzehen-Grundgelenk, Hallux rigidus genannt, betrifft im Gegensatz dazu meistens Männer. Die häufigste Ursache dafür ist eine Fehlstellung der Zehen.


Wie macht sich Arthrose in Fingern und Zehen bemerkbar?

Ob und wann eine Arthrose Probleme verursacht, ist individuell verschieden. Selbst sichtbare Gelenkveränderungen müssen nicht schmerzhaft sein. An den Fingern fällt zunächst die Morgensteifigkeit auf: Die Finger sind steif und geschwollen; eine Faust zu bilden fällt schwer. Ihre Beweglichkeit nimmt ab. Wenn Schmerzen auftreten, äußern sie sich zunächst bei Bewegungen, später auch in Ruhe. Phasenweise können sich die Gelenke auch röten und unnatürlich erwärmt sein. An betroffenen Fingerendgelenken treten im späteren Stadium möglicherweise knöcherne Verdickungen und Achsabweichungen auf.


Behandlung von Finger- und Zehengelenksarthrose

Wie immer bei Arthrose steht im Vordergrund, die Beweglichkeit so lange wie möglich zu erhalten und eventuelle Schmerzen zu lindern. Die Ergotherapie kann zeigen, mit welchen Tricks oder Hilfsmitteln man im Alltag die Finger entlastet und die Fingergelenke schont. Bei einer Arthrose des Daumensattelgelenks kann eine Schiene Schmerzen reduzieren; maßgefertigte Schuhe vereinfachen das Abrollen bei steifen Zehengelenken.

Hyaluron-Injektionen – z. B. Recosyn m. d. N (mini dose) speziell für die Therapie kleiner Gelenke – stellen eine Behandlungsoption dar. Erst, wenn auch medikamentöse Therapien nicht den gewünschten Erfolg bringen, wird man eine Operation in Betracht ziehen. Bei Fingerend- und Mittelgelenken sowie bei Zehengelenken versteift man dabei das jeweilige Glied; bei Fingergrundgelenken dagegen ist wegen ihrer Bedeutung für den Bewegungsumfang ein Gelenkersatz vorzuziehen.



Facettengelenks-Arthrose.

Die Facettengelenke sitzen paarweise an den Rückenseiten der Wirbelkörper und verbinden die einzelnen Wirbel nach oben und unten miteinander. Ähnlich wie an anderen Gelenken können sich auch die Knorpel der Facettengelenke abnutzen. Reiben dann die Knochen aufeinander, entsteht eine meist schmerzhafte Wirbelsäulenarthrose; häufig auch als Spondyl-Arthrose bezeichnet.


Welche Ursachen hat die Arthrose der Wirbelsäule?

Im Normalfall sind die Facettengelenke nur durch geringen Druck belastet; altersbedingter Verschleiß hält sich daher in Grenzen. Bei Fehlbelastungen jedoch (z. B. Hohlkreuz) oder durch Bandscheibenvorfälle steigt die Belastung der Facettengelenke um ein Vielfaches an. Übergewicht, schwache Stützmuskulatur, aber auch Osteoporose können das Problem zusätzlich verschärfen.


Rückenschmerzen bei Spondylarthrose

Eine Wirbelsäulenarthrose wird als starke Rückenschmerzen wahrgenommen. In der Regel setzen die ersten Schmerzen nach dem morgendlichen Aufstehen ein, wenn die Wirbelsäule unter dem Körpergewicht wieder etwas zusammensinkt, am häufigsten im Bereich der Lendenwirbelsäule. Befindet sich die Arthrose in der Halswirbelsäule, sind Nackenschmerzen die Folge. Die verschlissenen Gelenke neigen jedoch zum Aufbau von neuer Knochensubstanz – mit der möglichen Folge, dass Nerven eingeengt werden und Schmerzen ausstrahlen können. Neben den typischen Rückenschmerzen treten dann auch Schmerzen in den Beinen oder der Leistengegend bzw. in Armen oder Hinterkopf auf.


Therapieoptionen

Ein Allheilmittel gegen Spondyl-Arthrose gibt es nicht. Im Vordergrund steht auch hier die ganze Bandbreite konservativer und physiotherapeutischer Optionen, um Muskulatur aufzubauen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern. Auch Schmerzlinderung durch Medikamente und die Ernährung sind von Bedeutung. 

Hyaluron-Injektionen – z. B. Recosyn m. d. N (mini dose) speziell für die Therapie kleiner Gelenke – stellen eine Behandlungsoption dar.
Falls die Schmerzen auf diesem Weg nicht mehr kontrollierbar sind, kann als letzter Ausweg das Veröden der schmerzleitenden Nervenfasern in Betracht gezogen werden.

Arthrose im Kiefergelenk.

Unser Kiefergelenk ist das Gelenk unseres Körpers, das wir am meisten benutzen: beim Beißen und Kauen, aber auch beim Sprechen und Schlucken ist es in Bewegung. Erst wenn es knackt und knirscht, wird uns seine Bedeutung so richtig bewusst. Das Kiefergelenk ist aber auch das kleinste und beweglichste Gelenk, das gleichzeitig Beißkräfte von bis zu 100 kg aufnehmen muss. Wie alle anderen Gelenke auch, kann das Kiefergelenk verschleißen und mit der Zeit eine Arthrose entwickeln.

Die Auslöser dafür sind vielfältig: Schon der Verlust einiger Backenzähne oder schlecht angepasster Zahnersatz können zu einer Fehlbelastung und damit zur Arthrose führen; ganz zu schweigen vom nächtlichen Zähneknirschen.


Anzeichen und Therapie der Kiefergelenksarthrose

Betroffene bemerken zunächst Knack- und Knirschgeräusche beim Bewegen des Kiefergelenks; auch können Schmerzen beim Kauen und Gähnen auftreten. Häufig äußern sich auch Rücken- oder Nackenschmerzen; manchmal entstehen aufgrund von Belüftungsstörungen des Innenohres Ohrenschmerzen. Maßgeblich zur Diagnose ist das OPG – ein Röntgenbild, das den Halbkreis von Ober- und Unterkiefer von einem Ohr zum anderen abbildet.

Anschließend steht die Beseitigung der ursächlichen Problematik im Fokus – abgenutzte Kronen oder Brücken müssen ersetzt bzw. stressbedingtes Zähneknirschen durch eine Schiene verhindert werden. Zur Stressreduktion können eventuell auch Entspannungsübungen beitragen. Man versucht grundsätzlich, möglichst lange konservativ zu behandeln; im fortgeschrittenen Stadium kann ein operativer Eingriff darin bestehen, das Gelenk zu spülen (abgestorbenes Knorpelgewebe wird aus dem Gelenk gespült) oder schließlich die Gelenkinnenhaut zu entfernen (kann die Zerstörung des Gelenkknorpels verlangsamen).

Tel.: 0731/70 47-0