Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlungsmöglichkeiten bestehen aus zwei Bausteinen: der medikamentösen Therapie und der Unterstützung der Betroffenen durch nicht-medikamentöse Maßnahmen, wie Sozio- und Psychotherapie.
Der Fokus sollte jedoch auf einer guten Einstellung Ihrer medikamentösen Therapie liegen. Denn damit können Ihre schizophrenen Symptome (in akuten Phasen) reduziert bzw. ihrem Wiederauftreten nach einer Remissionszeit (Rückfallrisiko) entgegengewirkt werden. Die dafür verwendeten Medikamente werden Antipsychotika oder Neuroleptika genannt.
Antipsychotika kommen schon seit den 1950er Jahren zum Einsatz und erwiesen sich seitdem vor allem hinsichtlich der Behandlung positiver Symptome, wie z. B. Halluzinationen, als effektiv und wirksam. Diese „alte Generation“ der Antipsychotika, auch typische Antipsychotika genannt, weist allerdings teilweise starke, unangenehme Nebenwirkungen auf, weshalb sie von vielen Patienten vermieden wird. Die neue Generation der Antipsychotika, die atypischen Antipsychotika, sind in vielen Fällen besser verträglich und erhöhen so die Wahrscheinlichkeit, langfristig von einer Therapie zu profitieren.1,2
Die atypischen Antipsychotika besitzen noch andere Vorteile
Die atypischen Antipsychotika wirken wie die typischen Antipsychotika effektiv auf die Positivsymptome, wie z. B. Wahnvorstellungen oder Halluzinationen.1
Darüber hinaus zeigen die modernen Antipsychotika im Vergleich zu den älteren Typika eine etwas bessere Wirksamkeit auf die Negativsymptomatik (Antriebslosigkeit, Interesselosigkeit, sozialer Rückzug, verminderte emotionale Reaktionen).1
Fazit
Dank des medizinischen Fortschritts steht Ihnen eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten zur Auswahl. Dadurch kann eine individuelle und zielgerichtete Behandlung für Sie gefunden werden. Sie erhalten so die Möglichkeit, weitgehend symptomfrei wieder mehr Interesse und Freude an Aktivitäten zu erleben und Ihre Lebensqualität deutlich zu steigern.1
Wie wirken Antipsychotika?
Sinneseindrücke, Gedächtnis und Verhaltensweisen – Ihr Gehirn übernimmt zahlreiche lebenswichtige Aufgaben. Bei näherer Betrachtung ist dieses Organ ein ständig kommunizierendes Netzwerk, das aus Milliarden von Nervenzellen besteht. Komplexe Stoffwechselprozesse sorgen dafür, dass Ihre Nervenzellen untereinander kommunizieren können und so miteinander in enger Verbindung stehen. An diesen Vorgängen sind eine Reihe von körpereigenen Botenstoffen beteiligt. Nach heutigem Wissensstand liegt bei einer Schizophrenie ein Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe in Ihrem Gehirn vor.
Die Folge
Störungen in der Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung in Ihrem Gehirn. Antipsychotika greifen in den gestörten Botenstoffwechsel ein und können zu einer ausgeglicheneren Kommunikation zwischen Ihren Nervenzellen führen.
Mit Hilfe von Psycho- und Soziotherapie erhalten Sie lebenspraktische Hilfe, um Ihre vorhandenen Ressourcen zu aktivieren und um Sie zur Selbsthilfe zu bewegen. Diese Therapieangebote helfen Ihnen dabei, eine erhöhte Widerstandskraft (Resilienz) gegenüber für Sie kritischen Situationen zu entwickeln und können Ihre Einstellung gegenüber der Therapie (Compliance) positiv beeinflussen. Zudem erleichtern Ihnen Selbsthilfegruppen und ein sozialpsychiatrischer Dienst die Wiedereingliederung in den Alltag. Durch die verschiedenen Therapieangebote können Ihnen eine Alltagsgestaltung außerhalb der Psychiatrie (ambulant) ermöglicht und erforderliche Klinikaufenthalte verkürzt werden.
Referenzen:
1 https://www.diepta.de/news/the... (letzter Aufruf: 08.11.2018).
2 Leopold K et al. Frühdiagnostik und -behandlung der Schizophrenie. Psychopharmakotherapie 23. Jahrgang. 2016.